Stonehenge

Stonehenge ist ein in der Jungsteinzeit errichtetes und mindestens bis in die Bronzezeit genutztes Bauwerk in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, England, etwa 13 Kilometer nördlich von Salisbury. Es besteht aus einer Grabenanlage, die von einer aus mehreren konzentrischen Steinkreisen gebildeten Megalithstruktur umgeben ist. Die beiden auffälligsten Steinkreise sind der äußere Kreis aus von Decksteinen überbrückten Pfeilersteinen, sowie die innere hufeisenförmige Struktur aus ursprünglich fünf Trilithen (je zwei Tragsteine, die von einem Deckstein überbrückt werden). Dazwischen befinden sich weitere Strukturen aus kleineren Steinen sowie Löchern im Boden. Weitere Megalithe sowie zwei Hügelgräber finden sich in unmittelbarer Nähe.

Die Entstehung der Anlage lässt sich grob in drei Phasen unterteilen.

Die Frühphase der Anlage, mit einem kreisrunden Erdwall und einem Graben, wird auf etwa 3100 v. Chr. datiert.
Pfostenlöcher weisen darauf hin, dass im frühen dritten Jahrtausend v. Chr. eine hölzerne Struktur im Inneren der Einfassung existiert haben muss.
Die auffällige Megalithstruktur wurde etwa zwischen 2500 v. Chr. und 2000 v. Chr. errichtet.

Die gesamte Anlage ist jedoch vermutlich deutlich älter als bisher angenommen. Demnach stand die Megalithstruktur bereits um 3000 v. Chr. Die weiteren Ausführungen im Artikel beziehen sich auf die bisher angenommene Datierung. Neueste Forschungen legen eine mindestens 11000 Jahre lange Geschichte der Anlage nahe.

Die UNESCO erklärte die Stonehenge, Avebury and Associated Sites, zu denen Stonehenge gehört, im Jahr 1986 zum Weltkulturerbe.

Der Name Stonehenge stammt aus dem Altenglischen und bedeutet soviel wie „hängende Steine“. Der zweite Bestandteil des Namens, Henge, wird heute als archäologische Bezeichnung für eine Klasse jungsteinzeitlicher Bauwerke verwendet, die aus einer kreisförmigen, erhöhten Einfriedung mit einer innen liegenden Vertiefung bestehen. Stonehenge selbst ist nach der derzeitigen Terminologie ein so genanntes atypisches henge, da seine Aufschüttung innerhalb des Grabens liegt. Es gehört seit 1918 dem englischen Staat. Verwaltet und touristisch erschlossen wird Stonehenge vom English Heritage, seine Umgebung vom National Trust. Die Stätte und die Umgebung gehören seit 1986 als Teil der Stonehenge, Avebury and Associated Sites zum Weltkulturerbe.

Der Komplex wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet, die sich über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren erstrecken. Nachweislich wurde das Gelände aber bereits vor der Errichtung und auch noch lange Zeit nach der jungsteinzeitlichen Hochphase genutzt. Drei große Pfostenlöcher befinden sich in der Nähe des heutigen Parkplatzes, sie datieren aus dem Mesolithikum, etwa um 8000 v. Chr. Im Umkreis der Kultstätte wurden in Bodenproben Aschereste von Feuerbestattungen aus einer Zeitspanne zwischen 3030 und 2340 v. Chr. gefunden, die darauf hindeuten, dass der Ort vor dem Aufstellen der Steine eine Begräbnisstätte war. Die jüngsten kultischen Nutzungen sind etwa für das 7. Jahrhundert nach Christus feststellbar, hier ist ein Grab eines enthaupteten Angelsachsen zu erwähnen.

Die verschiedenen Phasen der Aktivitäten in Stonehenge zu datieren und zu verstehen, ist schwierig, da frühere Grabungen nicht unseren heutigen Standards entsprachen. Erschwerend ist zudem, dass es nur wenige Daten gibt. Die heute meist akzeptierte Abfolge wird im folgenden Text unter Verwendung des rechts abgebildeten Planes (zu den Ziffern gehörende Legende im zugehörenden Commons-File) erläutert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Decksteine dort nicht gezeigt. Heute noch sichtbare Steine sind als farbige Flecken (blau, braun und schwarz) dargestellt.
Der Heel-Stein und die Positionssteine in Stonehenge sind nach den Positionen der Sonnenwende und Tagundnachtgleiche angeordnet. Aus diesem Grunde wird häufig angenommen, dass Stonehenge ein vorzeitliches Observatorium darstellt, obwohl die genaue Art der Nutzung und seine Bedeutung, wie für Aussaat und Ernte zu den bestmöglichen Zeiten, noch diskutiert werden.

Beschreibung der Steine

Der Altarstein: ein Block von 5 Metern aus grünem Sandstein. Alle anderen Steine im inneren Kreis sind Blausteine (Dolerit), eine Basaltart aus den Preseli-Bergen im Südwesten von Wales, die etwa 240 km entfernt liegen. Die Sandsteinblöcke des äußeren Kreises müssen auf Schlitten fortbewegt worden sein, die von schätzungsweise 250 Mann, an Steigungen von bis zu 1000 Mann, gezogen wurden. Alternativ wird der Einsatz von Zugtieren diskutiert.
Der Opferstein liegt etwas abseits vom Zentrum. Der Audioguide, mit dem die Besucher um das Monument geleitet werden, stellt fest, dass der Stein wahrscheinlich aufrecht gestanden habe, und dass es sich bei den roten Flecken auf dem Stein nicht um Blut (das längst verwittert und abgewaschen wäre), sondern um Eisenoxid-Einschlüsse handelt. Die Zuordnung "Opferstein" sei deshalb mehr als fraglich.
Der Heel-Stein (Fersenstein), auch als Friars Heel bekannt.
Positionssteine

Weitere Besonderheiten:

Die Aubrey-Löcher
Y- und Z-Löcher

Im Auftrag von English Heritage wurden Laserscans der Oberflächen aller noch erhaltenen 83 monumentalen Steine von Stonehenge angefertigt. Dabei wurden insgesamt 72 bislang unbekannte Gravuren entdeckt. 71 von ihnen zeigen Äxte (bis zu 46 cm groß), eine Gravur einen Dolch.] Die Anlage ähnelt den Steinkreisen im Norden Schottlands, bekannt als der Ring von Brodgar.

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