Hotel Bambi

In einem kleinen Ort mit rund 1200 Einwohner lag dieses kleine Familienhotel.

Der Ursprung des Ortes liegt im 16 Jhs. Gegründet wurde er wohl damals, als der Bergbau dort blühte. Hier hatten sich dann viele Arbeiter angesiedelt. Bis ca. 1930 wurde hier noch aktiv Bergbau betrieben. 

Ende des 19. Jahrhunderts bekam der Fremdenverkehr eine immer größere Bedeutung. Die Ernennung zum staatlich anerkannten Kurort erfolgte 1882. Im Jahr 1900 wurden 5676 Kurgäste gezählt. Nach Einstellung des Bergbaus wurde der Tourismus – abgesehen von der Forstwirtschaft – zur nahezu einzigen Erwerbsgrundlage des Ortes.

Während der späten Jahre des Zweiten Weltkrieges gab es viele Einquartierungen im Rahmen der Kinderlandverschickung. Darüber hinaus wurde Schwangeren aus den vom Bombenkrieg besonders bedrohten Großstädten eine weitgehend ungestörte Niederkunft in einem zur Entbindungsstation umgerüsteten Hotel angeboten. Dies führte in diesen Jahren zu für diese kleine Gemeinde besonders hohen Geburtenzahlen. In den vom NS-„Hilfswerk Mutter und Kind“ beschlagnahmten touristischen Einrichtungen wurden über 3600 Kinder geboren In einem separaten Teil des Entbindungsheims im Hotel befand sich eine Geburtsstation des Lebensborns, der berüchtigten NS-Einrichtung zur „Züchtung reinrassiger Arier“. Helene (Leni) von Radziewski war die aktenkundige Oberin des Hauses.

Zum Kriegsende füllte sich der Ort mit Flüchtlingen, überwiegend aus den ostdeutschen Gebieten. Kurz nach Kriegsende machte der Tod von 18 lettischen Säuglingen und Kleinkindern überregionale Schlagzeilen. Sie starben im Mütterheim „Victoria“ der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Die genauen Todesumstände wurden nie geklärt. Die überlebenden über 100 Kinder wurden in alle Welt verstreut.

Seit 1946 gehört Ort zum Land Niedersachsen. Ab den 1950er Jahren boomte wieder der Tourismus und erreichte vermutlich in den 1970er Jahren seinen Höhepunkt. Zahlreiche Gäste aus dem norddeutschen Raum, aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Dänemark, den Niederlanden und Südschweden verbrachten in dem anerkannten heilklimatischen Kurort ihren Urlaub. In dieser Zeit entstanden auch viele Hotelneubauten mit entsprechend hoher Anzahl an Gästebetten. Zum Ende der 1980er Jahre begann bezüglich des Tourismus ein massiver Abwärtstrend, der sehr vielfältige Ursachen hat. Seit Mitte der 2010er Jahre erholt sich der Tourismus wieder etwas, wobei erhebliche Investitionen und ein erneuertes Image des Ortes eine Rolle spielen.

 

Wann das Hotel errichtet wurde konnten wir leider nicht rausfinden. Es war damals das familienfreundlichste Hotel im Ort, so fanden wir es zumindest im Internet. Die letzte Bewertung des Hotels war im Jahr 2009. Danach scheint Schicht im Schacht gewesen zu sein. Warum konnten wir nicht klären. Auch Unterlagen die wir im Hotel gefunden haben endeten im Jahr 2009 was dann für eine Schließung spricht. Es war ein eher kleineres Familiengeführtes Hotel. Gemütliche Zimmer, einen Pool, Sauna und Solarium und ein ruhiges Umfeld.

Mittlerweile ist das Hotel komplett abgerissen worden. Was an der Stelle entsteht wissen wir aktuell nicht. 

 

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