Die Geschichte dieser Anlage gehört zu einer der vielen skurrilen Geschichten des Landes.. Sie beginnt im Jahre 2007, als ein Ingenieur, die Idee hatte, ein Solar-Wärmekraftwerk zu errichten. Dabei wird Sonnenenergie durch einen Parabolspiegel, mit ca. 25 Meter Durchmesser, an einem Punkt gebündelt, wodurch Temperaturen von über 5000°C entstehen. Diese hohen Temperaturen können auf vielfältige Weise zur Energieerzeugung genutzt werden. Die Vision war eine vollständige unabhängige Energieversorgung der Insel über Sonnenenergie, wofür geschätzte 20 Milliarden Euro nötig gewesen wären.
Eine Firma begann 2009 mit den Bauarbeiten zur Errichtung der Testanlage zur Energiegewinnung über Sonnenenergie. Soweit klingt das noch nach einem normalen Vorgehen – wenn der Bau nicht 100 Meter neben Wohnhäusern in einem für die Landwirtschaft reservierten Gebiet stattgefunden hätte. Dass es an dieser Stelle keine Baugenehmigung für ein solches Vorhaben gab ist eigentlich kein Wunder, hinderte die Firma aber nicht daran, mit dem Bau zu beginnen. Das Einschreiten der Umweltschutzbehörde half nichts. Ganze dreimal wurde die Baustelle von der Behörde dicht gemacht und versiegelt, die Firma führte den Bau aber trotzdem immer wieder fort.
Erst nachdem die Anwohner wegen der vielen Chemikalien und vor allem wegen der großen Methanol Mengen Beschwerden und letztendlich Klage eingereicht hatten, schritt der Bürgermeister zusammen mit der Polizei ein und es kam zum endgültigen Baustopp. 2011 beschloss die Behörde die Stilllegung der Anlage, was dem Ingenieur aber nicht mehr zugestellt werden konnte, da er nicht mehr auffindbar war.
Energie oder Methanol wurden somit nie produziert. Insgesamt sollten auf dem Gelände drei Anlagen entstehen. Sie sollten als Pilotanlagen dienen und weitere Investoren von der Technik und dem Geschäftsmodell überzeugen. Aber nur eine wurde nahezu fertiggestellt. Von ihr stammt auch die heute noch weithin sichtbare riesige „Satellitenschüssel“. Ursprünglich war die fragile Stahlkonstruktion mit glänzenden Aluminiumplatten belegt, die die Sonnenstrahlen bündelten. Der gesamte Parabolspiegel war über mehrere Stützen an Stahlseilen aufgehängt und konnte so auf den jeweiligen Sonnenstand ausgerichtet werden. Auch die heute noch vorhandenen, großen Hydraulikzylinder dürften dazu gedient haben. Direkt in der Nähe stehen die Stahlsäulen der anderen beiden geplanten Anlagen. Heute erinnert nur noch eine riesige verrostete Parabolschüssel an die hochfliegenden Pläne.
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