Mit der Eröffnung der Bahnstrecke 1850 wurde von der Eisenbahngesellschaft auch eine Reparatur- und Unterhaltungswerkstatt für Lokomotiven im neuen Endbahnhof in Betrieb genommen. Diese Lokstation bestand aus einem dreigleisigen Lokschuppen mit angegliederter Werkstatt. 1864 ergänze die Eisenbahngesellschaft einen 4-ständigen Ringlokschuppen mit vorgelagerter Drehscheibe. 1865 erfolgte dann die Umwandlung in ein Bahnbetriebswerk.
In den 1880er Jahren entwickelte sich der Ort zum Knotenbahnhof. Gleichzeitig wurden mehr Zugleistungen nach Neubrandenburg abgewickelt und die Bedeutung der Lokstation nahm damit erheblich zu. Aus diesen Gründen wurde das Bahnbetriebswerk ab 1882 mehrmals erweitert und verfügte bis 1887 über einen Halbrundschuppen mit 14 Gleisen.
Mit Einrichtung der Fährverbindung zwischen Warnemünde und dem dänischen Gedser stieg die Bedeutung des Bahnhofs weiter an. Nach dem Ersten Weltkrieg erholte sich das Werk rasch und gelangte bald erneut an seine Kapazitätsgrenzen. Da keine Erweiterungsflächen mehr zur Verfügung standen, plante man in etwa 500 Metern Entfernung an der Bahnstrecke ein neues Bahnbetriebswerk zu errichtet. Die Bauzeit für das neue Werk mit Halbrundlokschuppen für 11 Gleise, Drehscheibe mit einem Durchmesser von 23 Metern, Werkstätten dauerte von 1925 bis 1927. Bis 1933 fanden noch kleinere Erweiterungen, wie etwa der Neubau eines Verwaltungs- und Sozialgebäudes, statt. 1935 wurde das alte Bahnbetriebswerk mit Ausnahme des Ringlokschuppens und der Drehscheibe beseitigt. Sowohl der Ringlokschuppen als auch die Drehscheibe sind bis heute erhalten.
Nach der Wiedervereinigung ging die Bedeutung des Bahnbetriebswerks rasch zurück und die zuständige Reichsbahndirektion entschied sich zur Auflösung des Bahnbetriebswerk zum 30. November 1993. Am 26. September 1999 folgte dann die vollständige Schließung der Einsatzstelle.
Im Sommer 2020 war der Ringlokschuppen, umringt von hohem Gras, Büschen und Bäumen, dem Verfall preisgegeben, aber als Baudenkmal ausgewiesen.
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