Lan muss schon einen gewissen Schaden haben, wenn man dieses Hobby betreibt. 😊 Wir stießen bei der Recherche durch Zufall auf diesen alten Autofriedhof. Sofort hat es gefunkt und er kam ganz oben auf unsere Liste. Nun war das Problem, das gute Teil war nicht gleich um die Ecke und auch nicht hier im Land. Also begann unsere Planung. 621 km sind für eine Tagestour definitiv zu weit. Also musste es schon eine Wochenendtour werden. Ein ganzes Wochenende für nur einen Spot, ohne Worte. Also erst einmal im Umfeld nach einer Unterkunft suchen. Low Budget reicht. Wir sind eh nur nachts zum Schlafen da. Tagsüber wird fotografiert. Und wir hatten Glück eine kleine Unterkunft mit Frühstück schnell zu finden. Nun noch das passende Wochenende raussuchen und dann buchen. Endlich kam der große Tag. Morgens los und es war ein Wetter fernab von gut und böse. Es kübelte aus Eimern. Na toll, beste Voraussetzungen für eine Fototour draußen. Naja, wir haben ja noch ein paar Kilometer vor uns. Es kann nur besser werden. So, erster Grenzübergang geschafft. Weiter geht es über die Autobahn um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Übrigens regnete es immer noch. Nach ein paar Stunden überfuhren wir die zweite Grenze. Direkt danach hörte der Regen auf und die Sonne kam durch. Sollten wir Glück haben? Noch ein paar Stündchen weitergefahren und wir waren gegen 16 Uhr endlich an unserer Unterkunft. Kurz die Vermieterin begrüßt und ein kleines Gastgeschenk überreicht. (Wir bringen immer ein kleines Gastgeschenk mit. Sei freundlich zu Deinem Vermieter und er ist es auch zu Dir. Dadurch hatten wir bisher oft schon ein paar Vorteile, die wir sonst bestimmt nicht gehabt hätten.) Jetzt die Sachen aufs Zimmer gebracht, umgezogen und mit Kameras wieder ins Auto und kurz zu unserem Ziel gefahren. Es war trocken, aber auch hier hatte es vor kurzem wohl aus Eimern gekübelt. Unser Ziel lag in einem Moorgebiet und feuchte Füße, trotz gutem Schuhwerk, waren wohl vorprogrammiert. Die Wege waren nass und matschig. Aber egal, Hauptsache es blieb von oben trocken. Auf dem Gelände waren wir zuerst nicht alleine. Einige Familien mit Kindern liefen dort rum, um sich das Gelände dort auch anzusehen. Es gab gleich so viele Eindrücke, dass es echt schwer war wo man anfängt zu fotografieren. Langsam tasteten wir uns von Auto zu Auto vor, bis wir den Hauptweg soweit durch hatten. Nun hieß es, ab ins Moorgebiet wo noch viele weitere Fahrzeuge lagen. Als wir mal auf unsere Uhr schauten stellten wir fest, es war schon 20 Uhr und wir waren mittlerweile alleine auf dem Gelände. Nun fing die Dunkelheit an und wir freuten uns auf ein paar Experimente mit Langzeitbelichtungen. Da es jetzt stockduster war, musste man extrem aufpassen, dass man nicht irgendwo hintritt, wo man gleich im Wasser versinkt. Von der Hauptstraße in der Nähe hörten wir noch das eine oder andere Auto vorbeifahren. Bis ca 22:30 Uhr spielten wir mit unseren Kameras rum, dann war irgendwann der Punkt erreicht wo wir halb durchgefroren entschieden in unsere Unterkunft zu fahren. Laut Wetter App sollte es nächsten Tag beste Voraussetzungen zum fotografieren geben. Also um 6 den Wecker gestellt, kurz gefrühstückt und wieder zum Autofriedhof. Wir wollten diesmal einige Fahrzeuge bei aufgehender Sonne einfangen. Und wieder verbrachten wir Stunden auf dem Gelände. Nachmittags fuhren wir noch einmal durch die Gegend und fanden noch ein, zwei andere Sachen, aber dazu später. Einige von Euch werden jetzt sagen, diese Umweltverschmutzung, geht ja gar nicht. Wir können nur eins dazu sagen. Alle Fahrzeuge sind trocken und ohne etwaige Schmierstoffe oder ähnliches dort abgestellt. Die Behörden kennt den Ort und sehen ihn kulturhistorischen Wert der Altautos an und stellten ihn bis 2050 unter Schutz.
Geschichte zu dem Autofriedhof:
Hier lebte früher ein Mann der 1914 geboren wurde. Seinen Lebensunterhalt bestritt er anfänglich durch die Torfgewinnung auf dem Gelände. Später widmete er sich der Verwertung von Autos. Die ausgeschlachteten Wracks ließ er im Wald stehen. Er betrieb das Geschäft bis in die späten 1980er Jahre und lebte auch auf seinem Gelände in einem kleinen Haus, bevor er 1992 in ein Altersheim zog. 2000 verstarb er. Im Zuge der sich verschärfenden Umweltgesetzgebung erhielten die nachfolgenden Besitzer des Geländes Aufforderungen der Behörden, die Autos zu räumen und den Boden zu sanieren. Doch es fanden sich auch Fürsprecher. TV und Presse berichteten landesweit, und schließlich beschäftigte der Fall sogar die Regierung. Anders als in ähnlich gelagerten Fällen, erkannten die Behörden den kulturhistorischen Wert der Altautos an und stellten sie bis 2050 unter Schutz. Bis dahin, so nimmt man an, werden die Autos auf natürlichem Wege zerfallen sein. Dadurch, dass der Ort frei zugänglich und unbewacht ist, nahm in den Jahren das Thema Vandalismus immer mehr zu. Nicht nur, das Anbauteile entfernt oder zerstört wurden, liefen auch einige Vollhonks über die Dächer der Autos.
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