Irgendwo in einem kleinen Dorf steht dieses alte Schätzchen. Wenn Steine erzählen könnten. Wir hatten das große Glück, dass wir offiziell von der Eigentümerin die Türen geöffnet bekommen haben und gleich dazu auch eine Menge geschichtlicher Infos dazu. Es ist wohl mit das älteste haus im Dorf. Erbaut irgendwann in der Mitte des 19. Jhs. Damals sah das Dorf noch ganz anders aus, als heute. Es stand auch außerhalb des Dorfes, zumindest zur damaligen Zeit. Von der damaligen Regierung wurde dann plötzlich gesagt, es dürfe hier nicht stehen, da es sich außerhalb der Grenze befindet. Die damaligen Eigentümer ließen das Haus abtragen und ca. 300 Meter weiter nach vorne innerhalb der damaligen Dorfgrenzen neu aufbauen. (was für ein Wahnsinn). Zum Haus dazu gehörte eine alte Waschküche, zusammen mit einem angrenzenden Hühnerstall. Das Haus ist selber in Fachwerkstruktur errichtet, wobei die Außenwände keine tragende Rolle haben, sondern das gesamte Haus von den innenliegenden Eichenbalken getragen wurde. Diese schein auch mittlerweile mehrfach verwendet worden zu sein, da es diverse Zapfenlöcher gibt, die nicht zum aktuellen Bau passen.
Das Haus war ursprünglich mit Reet gedeckt. Auch früher stiegen schon die Versicherungen für Reethäuser. Durch den 2. Weltkrieg wurde Blech recht günstig. Um 1930 herum wurde das Reetdach abgetragen und durch ein Blechdach ersetzt. Das heutige Blechdach ist noch original aus dieser Zeit.
Im Jahre 1940 wurde das Bauernhaus durch englische Soldaten besetzt, die dort während des Krieges länger verweilten. Was wir auch nicht wussten, direkt hier am Haus führte früher eine Bundesstraße lang, die heute einen ganz anderen Weg nimmt und um das Dorf herumführt. An der alten Bundesstraße wurden damals wohl einige Kämpfe zwischen den Engländern und der Wehrmacht geführt. (wie man weiß hat es zum Ende eh nichts gebracht). Nach dem Krieg kehrte endlich Ruhe ein. Das Bauernhaus wurde von einer Dame bezogen, die bis zum Ende ihres Lebens auf das „Fräulein“ bestand. (Andere sagen auch ungeöffnet zurück 😊 ) Einige Jahre später gab es einige Umbauarbeiten in dem Haus, um eine weitere Wohneinheit mit einzufügen. Danach zog ein zweites Fräulein ein. Jeder hatte jedoch seinen Bereich und auch eigene Zugänge. Die Toilette war lange zeit nur draußen mit im Bau der Waschküche als Plumsklo. Erst viel später wurden in den beiden Wohneinheiten Toiletten und Duschen eingebaut.
Wir bedanken uns noch mal recht herzlich bei der Eigentümerin für die Möglichkeit dieses interessante Objekt fotografieren zu dürfen und auch für die ganz vielen Informationen die wir während der Besichtigung erhalten haben.
Anfragen bezüglich des Objekts, oder etwaige Kontaktdaten werden von uns nicht beantwortet und auch nicht weitergegeben!
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