Der alte Eisenbahntunnel

War schon nicht ganz einfach zu finden. Wir gingen davon aus, dass es sich hier nur um einen Tunnel handelt. Kurz vor erreichen des Tunnels, sahen wir einen Zug fahren und waren schon ziemlich enttäuscht, dass die Strecke noch genutzt wird und somit eine Begehung des Tunnels zu gefährlich ist. Doch als wir ganz davor standen, sahen wir, dass es sich um 2 Tunnel handelte. Einer davon stillgelegt. Also war unser Fußmarsch, doch nicht umsonst.

Der Tunnel– das sind zwei parallele Eisenbahntunnel, eingleisig, gerade, gebohrt. Der erste Tunnel (Tunnel wurden gleichzeitig auf beiden Seiten durch Verdichtung gebohrt) mit einer Länge von 380 m wurde in den Jahren 1876–1879 gegraben. Die zweite parallele Anlage wurde 1909–1910 ausgegraben. Der Eingang der Tunnel liegt auf einer Höhe von ca. 500 m über dem Meeresspiegel, der Auslass auf einer Höhe von ca. 505 m über dem Meeresspiegel. Das Gefälle der Tunnel nach Südosten beträgt ca. 1,35 Promille Die Tunnel bestehen aus Steinblöcken und Klinkern. Die Portale der Tunneleingänge wurden mit einer Steinverkleidung versehen. Die Form der Tunnel ist ellipsenförmig, die Breite beträgt ca. 5,0 m, die Höhe beträgt ca. 6,0 m. In den Tunnelwänden wurden Flucht- und Revisionsnischen für die Tunnelentwässerung angebracht.

Maßgeblichen Einfluss auf den Bau des Tunnels hatte der Deutsch-Französische Krieg, der zeigte, welch große Rolle die Eisenbahn damals spielte. Eines der vielen Hindernisse auf der Strecke war ein Berg. Zur Durchquerung wurde beschlossen, einen eingleisigen Tunnel mit einer Länge von 380 m in einer Mauerwerkshülle zu bohren. Die ersten Arbeiten begannen im Sommer 1876 und dauerten bis 1879. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau eines zweiten Parallelgleises beschlossen, mit dessen Bau 1909 begonnen wurde. Der Tunnel wurde 1912 für den Verkehr freigegeben.