Das Reich der Toten

Friedhöfe haben was faszinierendes. Das finden wir auch. Hier hatten wir die Möglichkeit ein ganz besonderes Schätzchen zu besuchen. Teilweise hat es uns aber auch erschreckt, was wir dort gesehen, bzw. vorgefunden haben. Einigen ist scheinbar nichts heilig. Wir wollen jetzt nicht zu tief ins Detail einsteigen, nur soviel, dass wir nicht alle Bilder die wir gemacht haben hier aus Anstand nicht posten werden.
Aber kommen wir nun zu der Geschichte dieses Gottesackers.

Der Friedhof wurde Mitte des 19 Jhs. eröffnet. Damals wurde das Land von einer schweren Cholera-Epidemie heimgesucht. Als die Bevölkerung wuchs und andere Friedhöfe geschlossen wurden, wurde dieser Gottesacker überfüllt und der Friedhof wurde 1958 aufgegeben. Es war einfach kein Platz mehr vorhanden.
Wenige Jahrzehnte später, in den 1980er Jahren, verfiel der Friedhof. Der Unterhalt beschränkte sich dann auf die Wege des Friedhofs. Die Pflege der Gräber wurde den Familien überlassen.
Seitdem hat die Natur viele der Gräber zurückerobert, da sie mit Efeu und Unkraut bedeckt sind.

Auf diesem Friedhof soll es 4 Gruften geben. Leider haben wir auf Grund der knappen Zeit nur 2 gefunden. Es ist schon ein komisches Gefühl wenn man plötzlich recht tief unter die Erde geht und dann in einem Gang steht der bestimmt 50 Meter lang ist.

Die Verbindung von Architektur und Natur, Stein und Pflanzen vermittelt eine stark romantische Atmosphäre. Einige Ecken des Friedhofs vermitteln den Eindruck eines Spaziergangs in einem Wald, der die Überreste einer alten Zivilisation bedeckt. Aus dem Laub entstehen Elemente der Bestattungsdekoration, Eisenarbeiten, Medaillons, Plattenstücke, auf denen noch oft wiederholte Wörter zu entziffern sind: ewig und ewig.

Monumentale und dekorative Gräber sind hier zu finden, wenn man ganz genau hinschaut. Beeindruckende Denkmäler verschiedener Stile ( neugotisch, neoklassisch, Jugendstil usw.) beherbergen die Bestattungen von damals hochrangigen und wichtigen Personen, wie Bankiers und Minister, Bürgermeister oder Stadträte.

Eine weitere Besonderheit des Friedhofs ist, dass er einen bedeutenden aschkenasischen jüdischen Friedhof beherbergt, dessen Bewohner aus etwa fünfzehn verschiedenen Ländern stammen und dessen Epitaphien und gravierte Symbole Gegenstand von Studien waren. So wie wir es sehen konnten, haben sich die jüdischen Gräber mit den anderen teilweise gemischt und waren nicht gesondert auf einem speziellen Bereich beschränkt.

 

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