Oder Warthe bogen oder auch wir sind im Ostwall

Eine Tour die wir schon einige Zeit auf dem Zettel hatten. Diesmal hat es geklappt. Für eine Tagestour war es zu weit weg, also war ein ganzes Wochenende eingeplant. Freitag los mit 2 Übernachtungen und Sonntag wieder zurück. Wie wir im nach hinein feststellen mussten, war dies auch die beste Entscheidung, denn Samstagabend ging bei uns irgendwie nichts mehr. Unser Guide hat uns völlig fertig gemacht. 😊 Wir trafen uns um 8:30 direkt vor dem Museum. Kurz danach ging es auch schon unter die Erde. Ab in das erste Panzerwerk und von da aus direkt 10 Stockwerke oder gute 30 Meter nach unten. Gegen 17 Uhr erblickten wir wieder das Tageslicht und hatten gute 19 km in voller Ausrüstung abgerissen. Irgendwie spürten wir unsere Füße nicht mehr richtig. Vielleicht die Stiefel doch zu stark geschnürt? Wir wissen es nicht mehr. Mit den 19 km haben wir allerdings nur einen kleinen Teil der Anlage gesehen. Völlig fertig krabbelten wir aus einer kleinen Bunkertür ins Freie. Grinsend neben uns stand unser Guide mit der Frage ob alles ok mit uns ist. Wir hatten jetzt noch gut 1,5 km zu unserem Parkplatz. Wollen wir laufen oder soll ich einen LKW bestellen? Was für eine Frage. Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen. Da ging eh nichts mehr bei uns. So zerlegt hat es uns auf unseren Touren noch nie und wir hatten schon viele, die auch lang waren. Vielleicht nicht ganz so lang wie diese, aber 16 bis 17 km haben wir schon öfters geschafft und da ging es uns noch einigermaßen gut. Also rief er kurz an und wenig später wurden wir mit einem SPW152 abgeholt. Was für ein Teil. Altes russisches Model. Der Fahrer hatte seinen Spaß als er über die nicht befestigten Wege fuhr und wir hinten fast durch die Gegend purzelten. Am Parkplatz angekommen purzelten wir halbwegs von der Ladefläche. Jetzt nur noch die Rücksäcke ins Auto und dann den Burgerladen stürmen. Einen riesen Burger und ein kaltes Bier. Das hatten wir uns den Tag wirklich verdient. 

 

Ein ganz großer Dank geht an unseren Guide Andrzej, auch wenn er uns fertig gemacht hat 😊 Die Tour war der Hammer. Wir haben so viele Informationen von ihm bekommen. Er kennt die Anlage seit 47 Jahren und dürfte jeden Stein dort persönlich kenne. Wir hatten uns entschieden die Extremtour zu buchen. Und extrem wurde es auch. Der erste Teil ging noch durch den „normalen“ Touribereich, da wo eigentlich fast noch überall Licht an der Decke vorhanden ist. Bis es dann durch eine kleine Tour in die Unterwelt ging, wo nur noch die Taschenlampe leuchtete. Also vorher gut ausgestatten. Wir hatten 4 gute Lampen mit und brauchten auf der Strecke 3 davon. Mit Essen und Getränken waren wir auch ausgestattet, was die Rücksäcke natürlich noch schwerer machte. Aber auf dieser Tour war das auf jeden Fall nötig, da man unterwegs keine Möglichkeit hat irgendwo was zu bekommen. Er zeigte uns Ecken, wo man Leute nie wieder findet wenn man sie da runter bringt. War schon irre. Was da unten alles ist und wie groß die Anlage ist. 

Zur Geschichte, denn die gehört ja für uns immer dazu:

Der Oder-Warthe-Bogen, oder auch volkstümlich Ostwall genannt wurde 1934 von Hitler in Auftrag gegeben um sich gegen den Osten abzusichern. Hinzu kam, dass das Deutsche Reich damals im Osten keine vertraglichen Beschränkungen hatte, im Gegensatz zum Westen, der durch den Friedensvertrag von Versailles blockiert war.. Die Bauzeit wurde auf 7 Jahre veranschlagt, unter der Berücksichtigung von Lieferfristen für die Panzerungen. Die Kosten für das Projekt wurden auf 600 Mio Reichsmark gerechnet.

Geplant war der Ostwall auf einer Länge von rund 110 km und einer Tiefe von zwei bis drei Kilometern in die Breite, ähnlich wie später der Westwall auch aufgebaut war. Die Festungsfront besteht aus zahlreichen Bunkeranlagen und wasserbautechnischen Einrichtungen wie z.B. Stauanlagen und Wassergräben. Die Straßen, die durch das sogenannte Hauptkampfgebiet führten, wurden mit gepanzerten Schlagbäumen, Drehbrücken sowie Kipprollbrücken gesichert. Weitere Infos zu den Brücken erhaltet Ihr später, wenn wir zu den Bildern kommen. 

Da sich die politische Lage 1938 veränderte dass der Schutz des Deutschen Reichs Richtung Westen als dringlicher eingestuft wurde, gab Hitler den Befehl die Baumaßnahmen hier einzustellen. Somit wurde die Anlage in der ursprünglichen Planung nie fertig. Von den geplanten 160  Bauwerken im gesamten Ostwall wurden nur 60 fertiggestellt. 

 

Schwerpunkt des OWB ist ein unterirdisches System mit einer Länge von ca. 33 km was den Hauptstollen Betrifft. Hiervon gehen diverse Nebengänge von jeweils ca. 1,5 km ab, wo sich am Ende einzelne Panzerwerke befinden. Die Hauptstrecken dieses Hohlgangsystems waren bombensicher und für eingleisigen Feldbahnverkehr sowie Fußgängerverkehr in Doppelreihe ausgelegt. In diesem unterirdischen System befinden sich Bahnhöfe, Werkstätten, Maschinenräume und Kasernen.

Im Jahre 1944 machte es die Kriegslage erforderlich, die Verteidigungsfähigkeit der Festungsfront wiederherzustellen. So wurden bis zum Januar 1945 u. a. im Rahmen des Unternehmens Barthold sowie durch den Reichsarbeitsdienst Feldstellungen ausgehoben, Drahthindernisse und etliche Ringstände errichtet. Damit gelang es, eine durchgehende Feuerfront für Maschinengewehre aufzubauen. 

Am 28. Januar 1945 erfolgte der erste Angriff auf den Zentralabschnitt, den die Rote Armee im Bereich der Tirschtiegelstellung nach drei Tagen durchbrach. Auch an anderen Abschnitten, wie z. B. der Werkgruppe Ludendorff und in den südlichen Bereichen um Möstchen, kam es zu erheblicher Gegenwehr. Neuere Forschungen zeigen, dass die Front auch hier drei Tage standhielt. Erst durch eine Umgehungsbewegung nördlich der Straße Meseritz−Wandern und nördlich von Schwiebus konnte die Front überwunden werden. Einige Panzerwerke wurden von der Roten Arme „ignoriert“, dort verschanzte Volkssturmmänner wurden erst zwischen April und Mai aufgefordert, sich zu ergeben. Weil nicht alle den Weisungen folgten, kam es zu Zerstörungen der Panzerwerke, ohne dass diese geräumt wurden.

 

In der Bauphase wurde das gesamte Gelände weiträumig eingezäunt und mit Soldaten bewacht, damit von außen keiner erkennen kann was sich hinter dem Zaun passiert. Nicht mal die Anwohner wussten was dort gemacht wurde. Auch die Arbeiter wussten selber nur in dem 

 

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