Ein Spot der uns eher durch Zufall in die Hände gefallen ist. Lag in der Nähe eines anderen Spots, den wir besucht haben. Gefühlt befinden wir uns mal wieder in der Wüste. Unsere anfängliche Recherche verlief irgendwie im nichts. Dann bekamen wir ein paar Informationen einer netten Followerin, die das Objekt noch aus ihrer Kindheit kennt. Dort soll früher mal eine einheimische Großfamilie gewohnt haben. Sie waren als Fischer tätig. Das muss so um die 70iger Jahre gewesen sein. Viel mehr konnte sie uns allerdings nicht sagen. Also weiter Recherchieren und das Netz auf den Kopf stellen. Und wie heißt es so schön, wer lange sucht wird belohnt. 😊
Bis 2002 war das gesamte Gelände Militärgelände. In dem Haus war früher mal die Militärverwaltung untergebracht. Danach stand es wohl längere Zeit leer bis 2011 dort eine gemeinnützige Organisation einzog. Ob sie es gekauft haben oder nur zur Miete wohnten ist nicht klar. Sie betrieben dort eine Sozialstation zur Resozialisierung von Drogenabhängigen. Die dort ansässigen Männer und Frauen halfen bei einer Aktion zur Säuberung der Strände mit. Sie sammelten rund 2 Tonnen Metall und Stacheldraht, was das Militär aus früheren Zeiten dort zurückgelassen hat. Die Organisation hatte auch viele Hunde auf dem Gelände, die dort frei rumliefen. Die Beschwerden von Strandbesuchern stiegen extrem an, da die Hunde ihre Hinterlassenschaften am Strand hinterließen und ein Baden somit unmöglich machten. Hinzu kam, dass sich die Bewohner wohl mit Seife am Strand gewaschen haben und somit auch Berge von Schaum die Folge waren. Dies soll sich alles in den Jahren 2012 bis 13 abgespielt haben. Im Jahr 2015 verschwand die Organisation und alle Bewohner des Hauses. Warum weiß niemand. Hinzu kommt, dass das Haus fluchtartig verlassen wurde. Es wurde alles zurückgelassen. Auch sämtliche Lebensmittel und Vorräte wurden zurückgelassen, was eigentlich zur Verpflegung der Insassen genutzt werden sollte. Von Fleisch, Obst, Milch, Dosen und Flaschen, teilweise angebrochen oder mit längst abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, umgestürzte Regale, offene Tiefkühltruhen. Schmutzige Kleidung, kaputte Möbel, es muss ein fürchterliches Durcheinander gewesen sein, verbunden mit einem schrecklichen Gestank. Dass in der Hitze der Wüste alles schnell verdirbt, kann man sich vorstellen. Als die Stadtverwaltung sich das Elend anschaute kamen schnell die Vermutungen hoch, das hier auch gegen Gesetzte verstoßen wurde. Man fand dort im Haus zahlreiche Sozialversicherungskarten, Ausweise und Führerscheine, die den dort untergebrachten Drogenabhängigen gehörten. Die Gemeinde wollte nicht für die Säuberung des Hauses aufkommen. Schließlich stand es weit genug weg von etwaigem Wohngebiet. Die Opposition sah jedoch eine hohe Gefahr und gesundheitliche Risiken für Strandbesucher. Man fand wohl jemanden von der Organisation, der sich bereit erklärte zumindest die Lebensmittel zu entsorgen. Alles andere blieb im Haus zurück. Später stellte man noch fest, dass eine staatliche Nahrungsmittelhilfe einer dubiosen Vereinigung Spenden im Übermaß und unter zweifelhaften Umständen lieferte. Die Villa wurde danach gesichert. Die Eingänge wurden zugemauert und mit Holz teilweise verschlagen. Aber wenn man auch ein kleines Loch findet will man einfach rein. Kostete uns ein T-Shirt, welches im Loch an einem Nagel hängen blieb und sich damit verabschiedete. Wir waren nur noch im Erdgeschoss. Blicke an die Decke versprachen nichts Gutes. Wenn man an mehrere Stellen schon durch die Decke schauen kann, trotz Stahlverstrebungen, dann muss man kein Risiko eingehen.
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