Wir hatten den Spot mal in einem Bericht im Fernsehen gesehen und waren davon so angetan, dass wir dort unbedingt hinmussten. Also mal wieder eine Tourplanung angesetzt. Und das nützliche mit dem Praktischen verbunden. Urlaub und Erkundungstour verbinden ist immer gut. 😊 Gut, der Spot liegt nicht gleich um die Ecke, aber nach gut 10,5 Stunden Flugzeit sind wir dann doch endlich angekommen. Noch ein wenig mit dem Auto rumgedüst und irgendwann waren wir vor dem Ort der Begierde. 😊
Wenn man davorsteht, hat man das Gefühl irgendwo in England zu seien und vor einer riesigen alten Burg zu stehen. Aber wir stehen vor keiner Burg und sind auch nicht in England. Hier handelt es sich um eine ehemalige Strafanstalt, die in der Zeit von 1829 bis 1971 genutzt wurde.
Damals war dieser Ort außerhalb der Stadt errichtet worden. Jedoch ist die Stadt bis heute sehr stark angewachsen, so dass es jetzt eher im Centrum steht und sich gegen die anderen Häuser natürlich sehr stark abhebt.
Bereits 1787 stellte eine Gruppe von Bürgern, erste Überlegungen zum Bau des Gefängnisses an. Konkrete Planungen begannen aber erst 1821. Realisiert wurde der Bau von einem englischen Architekten von 1822 bis 1829. Am 23. Oktober 1829 nahm die Strafanstalt ihren Betrieb auf.
Um schon von weitem eine abschreckende Wirkung zu erzielen, wurde das Gebäude äußerlich einer mittelalterlichen Burg nachempfunden. Zur leichteren Überwachung waren seine zweistöckigen Zellentrakte sternförmig um einen Zentralbau angeordnet.
Das Motto lautete hier: Einzelhaft bei absoluter Stille und totaler Überwachung: Das Gefängnis, das aus Straftätern reuige Bürger formen wollte.
Das Gefängnis wurde nach seinerzeit reformerischen Grundansätzen konstruiert. Deren oberstes Prinzip war es, die Gefangenen von der Außenwelt und voneinander durch Einzelhaft zu isolieren. Daher verfügt jede Zelle über einen ebenfalls durch Mauern abgetrennten Außenbereich. Den Häftlingen war es nicht gestattet, zu arbeiten oder Besuch zu empfangen, außer durch einen Anstaltsseelsorger.
Die Isolationshaft war umstritten: es gab Personen die das Gefängnis besuchten und sich äußerst positiv über die erzieherische Wirkung der Anstalt äußerten. Andere wiederum verurteilte das Modell scharf.
Im Laufe seiner 141-jährigen Geschichte als Gefängnis wurde das Gebäude mehrmals umgebaut. Das heutige Museum dokumentiert den Zustand von Zellen aus jeder der unterschiedlichen Phasen. Ein großer Teil des Gebäudes befindet sich noch in baufälligem Zustand.
Im Juni 1965 erhielt das Gefängnis den Status als besonders bedeutender Ort zuerkannt. Seit dem Oktober 1966 ist es als Bauwerk im Register der Kulturdenkmäler verzeichnet.
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